Verkehrspsychologie und Infrastruktur
Vor einigen Jahren achtete man beim Straßenbau darauf, die Fahrer:innen möglichst wenig zu beanspruchen. Heute weiß man, dass die meisten Personen beim Autofahren ein mittleres Beanspruchungsniveau bevorzugen und zu Nebentätigkeiten neigen, wenn Ihnen die Verkehrssituation und/oder die Fahraufgabe zu einfach erscheinen. Nebentätigkeiten wie Radiosender wechseln, essen, trinken, telefonieren etc. ziehen jedoch die Aufmerksamkeit von der Straße ab und erhöhen die Unfallgefahr deutlich.
Man spricht von Anforderungs- versus Aufforderungscharakter der Infrastruktur.
Während viele Forscher:innen sich mit der Schnittstelle Mensch – Fahrzeug beschäftigen, blieb die Schnittstelle Mensch – Straße lange vernachlässigt.
Eine aus technischer und juristischer Sicht korrekt gebaute Straße oder den Vorschriften genügende Beschilderung bedeutet für sich alleine noch nicht, dass auf dieser Straße nicht gehäuft Unfälle vorkommen können. Manchmal verführt eine aus technischer Sicht perfekt geplante und gebaute Straße aufgrund ihrer Breite und Geradlinigkeit auch gerade erst dadurch zu Regelübertretungen wie Missachtung des Tempolimits.
Wir beraten Sie gerne
- hinsichtlich wesentlicher Wahrnehmungsaspekte von Verkehrsinfrastruktur,
- diverser daraus resultierender Fahrverhaltensweisen und -Fehler und
- Gefahrenentschärfung (z.B. am Schulweg) aus verkehrspsychologischer Sicht.
Unser Angebot zielt darauf ab, verkehrspsychologisches Know-How und psychologische Aspekte im Straßenverkehr bei der Um- oder Neugestaltung von Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Gesprächstermin und/oder eine Vor-Ort-Begehung, um Sie bei einer maßgeschneiderten Lösungsfindung zu unterstützen.
Referenzliteratur und -projekte:
- Forschungsprojekt 2023: „Fähigkeiten von radfahrenden Kindern im Verkehrsraum in Abhängigkeit zur Infrastruktur": Link zum Factsheet
- Risser, R., Schützhofer, B. Wunsch, D., Chaloupka, Ch., Kopp, M., Poser-Piroska, I.B. & Turetschek, Ch. (2019). Verkehr ist Verhalten – Psychologische Theorien zu Verkehr und Mobilität. Innsbruck: innsbruck university press.
- Kirchner, M., Stark, J., Schützhofer, B., Berger, W.J., Uhlmann, T. & Fanninger, C. (2018). Das Schulumfeld aus der Sicht von Wiener Schülerinnen und Schülern. zoll+ Österreichische Schriftenreihe für Landschaft und Freiraum, 33, S. 83-85.
- Schützhofer, B., Rauch, J. & Stark, J. (2018). The development of traffic competences – do children need special infrastructure to be safe in traffic? Transactions on Transport Sciences, Vol. 9, 2, p. 1-15. DOI: 10.5507/tots.2018.011.
- Risser R., Wunsch D., Chaloupka Ch., Schützhofer B., Turetschek Ch. & Poser-Piroska, I. (2015). Die Bedeutung psychologischer Theorien und Begriffe für Verkehrsplanung, Verkehrssicherheit und Mobilität,Wien: FSV-Schriftenreihe 015
- Verkehrsprojekt – Sicherer Schulweg Saalfelden
Wir nehmen uns gerne Zeit, um Ihre Fragen zu beantworten und eine zufriedenstellende Lösung für Sie zu finden.